La Marmotte 2024
Col du Télégraphe, Col du Galibier und Alpe D’huez.
Große Namen legendärer Alpenpässe und der wohl bekannteste Ort für eine Zielankunft während der Tour de France. Alle drei Namen stehen aber auch symbolisch für einen der härtesten Radmarathons, die im Rennkalender zu finden sind: Marmotte Grand Fondo Alpes! Das sind 174km mit mehr als 5000 Höhenmetern. Ein Event, was schon seit längerem auf der Bucketlist stand und am 29.06.2024 endlich abgehakt werden sollten. 7500 Starter aus ganz Europa fanden sich in den frühen Morgenstunden im kleinen Städtchen Bourg d’Oissans ein. Sicher ahnten die wenigstens, wie hart der bevorstehende Tag tatsächlich werden sollte. Bei bestem Marathonwetter ging es über den Col du Glandon und den Col du Télégraphe hinunter nach Valloire, wo es bereits begann, mit starkem Wind etwas ungemütlicher zu werden. Auch die Temperaturunterschiede und schwülwarmes Klima machten den Fahrerinnen und Fahrern zu schaffen. Doch das sollte es nicht gewesen sein. Bereits am Anstieg zum „Schicksalsberg“ begann es leicht zu regnen und die Temperaturen gingen in den Keller. Während der zu überwindenden 1213hm wurden die Bedingungen im härter. Wind, heftiger Regen und ein aufziehendes Gewitter ließen schon erahnen, was die Abfahrt hinunter zum Col du Lautaret mit sich bringen würde. Nach Querung des Tunnels am Galibier fanden sich die Fahrer in einem heftigen Unwetter wieder, das physisch und psychisch jedem Einzelnen das Äußerste abverlangte. Starkregen, Sturm und eisig kalte Temperaturen. Dazu Blitzeinschläge an den Gipfeln der umliegenden 3000er. An dieser Stelle hätten die Veranstalter das Rennen eigentlich unterbrechen müssen. Und dennoch gab es nur die Option, sich der spektakulären Abfahrt mit 35km und 2069 Tiefenmetern nach Bourg D’Oissans zu stellen. Dort angekommen, freute man sich über jeden einzelnen Sonnenstrahl, der half, die nassen Radklamotten wieder zu trocknen. Nach einer letzten Stärkung warteten die finalen 14 km und 1118hm hinauf nach Alpe d’huez zum Zieleinlauf, den alle Fahrer vom Team Rheinhessen sturz- und pannenfrei erreichten. Trotz oder gerade wegen aller Wetterkapriolen ein Tag auf dem Rad, den Oliver Fuhr, Thorsten Koch und Markus Winter nie mehr vergessen werden. Und in einem Punkt waren sich die drei komplett einig, nämlich noch nie im Leben so gefroren zu haben, wie bei der Abfahrt vom Galibier!
Bericht von Markus Winter